Kamera

Wie schon im Abschnitt "Einstieg" geschrieben, können erste Astro-Fotos bereits mit einer kleinen Digital-Kompaktkamera geschossen werden. Dennoch sind diese Geräte kaum für den ernsthaften Einsatz für den Hobby-Astronom geeignet. Ebenso sollte in der heutigen Zeit auf analoge Kameras mit Filmrollen verzichtet werden, da ein großer Teil der Astro-Fotografie von der digitalen Bildbearbeitung abhängt.


Bleiben also für die Astro-Fotografie digitale Fotoapprate und Kameras, da hier die Bilddaten bereits in digitaler Form vorliegen, was eine Reihe von Vorteilen gegenüber der "herkömmlichen" Fotografie auf Filmmaterial bietet:

  • Bilder können direkt an der Kamera oder am Computer betrachtet werden
  • Schlechte Bilder können sofort aussortiert werden
  • Anzahl der Bilder wird nur vom Speicherplatz der Kamera/des Rechners begrenzt
  • Bilder liegen in digitalen Formaten vor, die mit geeigneter Software am Rechner bearbeitet und verbessert werden können
  • ...

Die für die Astro-Fotografie tauglichen Kameras lassen sich in drei große Bereiche unterteilen:

  • Digitale Spiegelreflexkameras (DSLR)
  • Webcams
  • Spezielle Astronomie-Kameras

Die Wahl, welcher Kameratyp eingesetzt werden soll, hängt wie so oft bei Astro-Fotografie von dem zu fotografierenden Objekt und dem Budget des Fotografen ab. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass eine DSLR für alle Himmelsobjekte geeignet ist, in erster Linie allerdings bei Deep Sky Objekten - Nebeln, Galaxien, usw. - zum Einsatz kommen wird. Hier spielt sie ihre Stärken aus, zu denen die flexible Einstellung von ISO-Wert und Belichtungszeit gehören. Außerdem gibt es für praktisch alle gängigen DSLRs passende Adapterringe, mit denen die Kamera an das Teleskop montiert werden kann. Auch Planeten können mit einer DSLR aufgenommen werden, hier bieten sich allerdings einfache Webcams an, die von dem aufzunehmenden Objekt kurze Filme mit hunderten von Bildern schießen, die nachher am PC zu einem Gesamtbild berechnet werden.
Diese Webcams sind für wenig Geld zu bekommen, geeignete Kameras sind schon ab 30 Euro erhältlich. Hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Kamera mit einem passenden Adapter am Teleskop befestigt werden kann, d.h. das Objektiv der Webcam muss abnehmbar sein.

Bleibt zum Schluss die Gruppe der speziellen Astronomie-Kameras. Hier reicht das Feld von etwa 100 Euro bis weit in den 4-stelligen Euro-Bereich, wobei sich die Geräte in Ausstattung und Technik z.T. erheblich unterscheiden. Hier gibt es Kameras, die eine hohe Auflösung bieten, gekühlte Kamera-Chips oder Guiding-Chips bereits integriert haben oder einfach nur sehr lichtempfindlich sind.
Eine weiteres Merkmal bei den Astro-Kameras ist die Farbwahl des Chips. In diesem Segment kommen sowohl Farb-CCD als auch Monochrom-CCDs zum Einsatz, die jeweils Vor- und Nachteile haben. So müssen z.B. bei einer Monochrom-Kamera, die ja nur s/w-Bilder aufnimmt, Filter für Rot, Grün und Blau vorgeschraubt und jede Farbe einzeln belichtet werden. Die einzelnen Farb-Bilder müssen danach per Rechner und wieder zu einem Summenbild addiert werden, so dass hier der Aufwand für die Nachbearbeitung erheblich ansteigt. Dennoch bieten diese Kameras i.d.R. eine weitaus bessere Bildqualität als es eine CMOS-DSLR oder herkömmliche Webcam je schaffen wird. Allerdings zu einem entsprechenden Preis...

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