Montierung

Ist eine Empfehlung für ein bestimmtes Einsteiger- oder Fortgeschrittenen-Teleskop nicht pauschal zu geben, so kann man einen Unterbau für Teleskope eigentlich nur einen Rat geben: nimm das größte und stabilste, was Dein Budget hergibt!

Warum? Siehe hier....

Auch wenn sich das hier etwas seltsam anhört, es ist tatsächlich so, dass mit der Montierung der Erfolg in Sachen Astro-Fotografie steht und fällt. Um auch hier wieder ein Beispiel aus der Praxis zu geben, komme ich auf meinen oben beschriebenen Astromaster 90EQ zurück. Das Teleskop kam mit einer CG-3-Montierung, die für Teleskope dieser Größe durchaus geeignet ist. Allerdings darf der Wind nicht zu stark sein und jede Berührung des Systems führt zu Schwingungen, die das ganze Konstrukt nur für visuelle Beobachtungen ohne Fotografie qualifizieren.

Nachdem ich dann vor nicht allzu langer Zeit auf eine Skywatcher EQ-6 umgestiegen bin und dann auch mal den Refraktor darauf montiert habe, war ich sehr angetan. Es wackelt nix, das System ist sehr stabil und man könnte auch damit längere Belichtungszeiten realisieren (wenn denn das Wetter mal mitspielen würde.........).

Die wichtigsten Eigenschaften einer Teleskop-Montierung sind:

  • Tragkraft
  • Stabilität
  • Eigengewicht
  • Mobilität

Vielleicht nicht unbedingt in dieser Reihenfolge, aber dennoch sollte man beim Kauf einer Montierung hier ein Auge drauf haben. Warum?

Die Tragkraft ist der erste entscheidende Punkt. Ein 8-Zoll-Newton wiegt um die 10kg. Kommen dann noch Leitrohr, Kamera usw. zum Einsatz, dann sind schnell mit allen Adapter und Schellen 15kg überschritten. Nicht zu vergessen die Gegengewichte... Ist dann die Montierung nicht in der Lage, das aufgesattelte Gewicht vernünftig zu bewegen, kann man schicke Astro-Fotos schon vergessen. Das System ist instabil, im schlimmsten Fall bewegt sich gar nix. Man sollte daher immer gut planen, welche Ausrüstung (in kg) kommt auf die Montierung und dann immer noch Reserven einplanen. Das Eigengewicht einer kompletten Montierung inklusive Unterbau (Stativ, Säule) geht hier in die Stabilitäts-Eigenschaften mit ein, denn es ist klar, je schwerer ein System, desto unanfälliger für Wind oder Berührungen von außen ist es, alleine durch seine Trägheit. Dieser Punkt ist allerdings sehr kontraprduktiv zum 4. Punkt der Liste, Mobilität.
Eine schwere und stabile Montierung ist sehr schön und klasse, wenn ich aber zum Beobachtungsort immer wieder 3 Leute brauche, die mir beim Schleppen helfen, ist das eine schlechte Voraussetzung für eine entspannte Beobachtungsnacht. Die EQ-6 wiegt komplett mit Stativ ca. 30kg, dazu kommen Zubehör wie Stromversorgung, Laptop, Teleskop, usw. da sind schon kleine Ortsveränderungen ein gewaltiger Kraftakt.

Dennoch, aus eigener Erfahrung kann ich nur empfehlen, etwas mehr Geld in die Montierung und ein geeignetes Stativ zu investieren und erst nach und nach die Teleskop-Größe zu erhöhen. Man lernt mit jeder Beobachtung seine Montierung besser kennen und weiß, welche Gewichte vertretbar sind.

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